Wenn ein Kapitel sich öffnet, muss sich ein altes schließen. Mit diesem Satz könnte man die derzeitige Situation wunderbar umschreiben. Ich hab grad den Blog geöffnet und mal wieder gesehen, dass es verdammt lange her ist, dass wir das letzte mal etwas geschrieben haben, daher gibt es nun mal wieder eine Mammutausgabe. Kurzum gesagt: Wir sind aus dem alten Garten nun raus. Wir haben am Anfang der Woche eine Frist von der Käuferin bekommen, dass wir bis heute (Sonntag) raus sein müssen aus dem Garten. Was natürlich nicht ganz so einfach ist, weil wir da noch 2 Wohnwagen, einen Folientunnel und unendlich viel Zeugs rumliegen hatten. Nun denn, es folgte eine Woche voller Organisation um wieder mal alle möglichen Helfer zu organisieren, damit wir die Frist einhalten können. Und hier nochmal der Dank an alle, die uns in den letzten Jahren in diesem wirklich völlig verrückten Guerilla-Garten unterstützt haben. Gerade in den letzten Wochen hat sich gezeigt, auf welche Leute man wirklich zählen kann und wer nur rumredet. Das hat uns deutlich gezeigt, an wen man sich so richten kann und wen man wirklich Freund und Helfer nennen darf. An dieser Stelle vielen Dank für die Unterstützung!
Der ganze Umzug hat am Ende quasi auf den Tag genau gepasst und wir sind mit gutem Gewissen und leerem Akku am Ende des Kapitels Garten I. Wer weiß wieviele noch kommen werden, hoffentlich haben wir noch genug Gelegenheit um diesen Blog mit Leben zu füllen. Die nächsten Bilder zeigen die letzten paar Wochen in Wort und Bild.
Vor ein paar Wochen haben wir dann wie beschrieben den Hühnerstall bei Kleinanzeigen reingesetzt und es hat sich tatsächlich jemand gemeldet.
Aufgrund der Witterung ist der erste Versuch den Wohnwagen abzuholen gescheitert, allerdings hatten wir am nächsten Tag genug Helfer und konnten den Wagen ohne große Mühe direkt auf die Straße ziehen, wo er dann abgeholt wurde. An dieser Stelle ist vielleicht einmal die Gelegenheit zu sagen, dass wir es bei den Helfern mit echt netten Personen zu tun hatten, die aber offenbar eine etwas ungewöhnliche politische Ansicht hatten, die wir alle im Garten nicht teilen und bis ins Mark verabscheuen. Falls das hier mal gelesen wird, ein Kennzeichen mit Reichsflagge ist eine Sache die niemand in Deutschland braucht. Vielfalt statt Einfalt, das war auch ein großes Motto in unserem Garten und ist viel geiler als Einheitsbrei. Das mal nur so als Anregung nebenbei.
Nachdem der Hühnerstall weg war, ist uns klar geworden, dass es langsam Zeit zum Auszug war und so mussten wir pflichtgemäß natürlich noch eine ordentliche Dubsession machen.
Wir haben einfach alle eingeladen die an dem 3 Jahre langen Projekt mitgeholfen haben und erfreulicherweise haben sich sogar fast alle davon blicken lassen!
Ein buntes Fest bildete den Abschluss im Garten, der immer für ein buntes Treiben und allerhand Bewegung stand.
Guerilladub vom feinsten.
Zu der Aktion sach ich mal nix.
Das Feuer an diesem Abend wurde etwas größer, immerhin wussten wir, dass die Tage gezählt waren.
Parallel zu den mäßig laufenden Vorbereitungsmaßnahmen im alten Garten (zu der Zeit wussten wir noch nichts von der gesetzten Frist) haben wir erst einmal dafür gesorgt, dass der neue Garten wenigstens halbwegs ansehnlich ist und dort ein wenig aufgeräumt und zum ersten Mal Rasen gemäht. So konnte man sich dort trotz der bekannten Mängel wenigstens mal auf eine Bierlänge aufhalten ohne sich schlecht zu fühlen ;)
Die ganzen Sachen aus dem alten Garten sind nun so verstaut, dass der Frühling den Krempel mittlerweile vollständig verdeckt.
Im alten Garten ging es dann Freitag los. Nachdem wir am Donnerstag bereits einen Trailer angemietet haben und für Freitag einen Fahrer organisiert haben (vielen Dank an Ed!) konnten wir am Freitag damit anfangen die ganzen rumliegenden Sachen in den geliehenen Caddy zu räumen (Danke an Karl!!!). Nachdem wir einige Touren gefahren sind und bereits die ersten Baustellen abgearbeitet haben, haben wir als erstes den Folientunnel auf den Autoanhänger gespannt und sind damit in den neuen Garten gefahren.
Zu dem Zeitpunkt sah der Garten schon reichlich leer aus, aber es fanden sich immer noch Ecken mit irgendwelchem Krempel der weg musste.
Nach dem Folientunnel haben wir dann am Freitagabend als erstes unseren Wohnwagen herausgezogen. Das war ein unbeschreiblicher Kraftakt, wenn man bedenkt, dass der Wohnwagen seit dem letzten Transport um einen Kamin, 2 Solarbatterien und 2 Photovoltaikpanels schwerer geworden ist. Mit den letzten Kräften an diesem Abend haben wir dann den Wohnwagen herausgezogen bekommen und konnten ihn auf den Anhänger verladen.
Nach einer halben Stunde haben wir dann auch langsam verstanden wie die halbwegs kaputte Seilwinde funktionierte und haben das Dingen verzurrt und es ging auf die Reise für unser "Crystalship".
Da es bereits recht spät war, haben wir Angelas Wohnwagen auch schon auf die Straße gezogen, weil wir zu den Zeitpunkt genügend Helfer hatten und nicht sicher waren ob wir den 2. Wohnwagen auch noch an dem Abend schaffen.
So ist es am Ende auch gekommen. Gegen 21.30 Uhr war unser Wohnwagen an Ort und Stelle. Wir entschieden uns am nächsten Tag weiter zu machen. Leider konnte Tos Vater dann nicht mehr und wir mussten uns einen anderen Fahrer suchen. Glücklicherweise konnte Migri kurzfristig einspringen und so haben wir am nächsten Tag den Wohnwagen von Angela erfolgreich an Ort und Stelle geschoben und den Autoanhänger wieder zurückgebracht.
So langsam wurde es dann leerer und den Rest vom Samstag haben wir dann damit verbracht die restlichen Sachen in den neuen Garten zu fahren.
Den Teich konnten wir glücklicherweise lassen, Matze und Robert wickeln gerade das Kabel auf mit dem wir den Hühnerstall mit Strom versorgt haben.
So langsam wurden die Arme verdammt lang und die Füße schwer, für jedes Teil musste man gute 100 -150 Meter Fußweg zurücklegen.
Die Hütte stand beim Abtransport der Wohnwagen leider im Weg und so musste sie in gewissen Teilen etwas gestutzt werden. Da sie sowieso völligst Morsch und kaputt war, hatten wir keine großen Probleme damit, die Hütte etwas zu modizifieren. Ich würde gerne den Blick sehen, wenn sich die Nachmieter darüber wundern, was die 3 Steine zwischen Seitenwand und Dach zu suchen haben. Viel Spaß an dieser Stelle!
Es war mal wieder etwas Holz über und so haben wir die Gelegenheit genutzt und uns ein letztes mal ein schönes Guerillafeuer gegönnt.
Das Wetter hat uns an diesem Wochenende dermaßen in die Hände gespielt, dass wir bei schlechtesten Prognosen teilweise doch noch im Pulli und Sonnenschein arbeiten konnten. Das hat die Sache wenigstens etwas einfacher gehalten als wir es geplant hatten.
Heute haben wir dann nur noch den letzten Müll und eine Bank (Viel Spaß an Uwe!) aus dem Garten geschafft sowie die beiden letzten Stangen vom Folientunnel. Mit über 6 Metern Länge haben wir uns nicht getraut, 2 Meter Überlänge auf dem Trailer zu riskieren. Daher haben wir kurzerhand Christians Fahrrad zum Fortbewegungsmittel mit Überlänge erklärt und konnten uns einige skeptische Blicke im Bornekamp abholen, als wir die Stangen am Fahrrad montiert in den neuen Garten geschoben haben.
Im neuen Garten angekommen, waren wir verdammt froh, dass der Umzug nun endlich vorbei ist und wir eine Sorge weniger haben. Wir haben weiterhin extrem viel Bock darauf, einen richtig schönen Garten zu bewirtschaften. Wir sind nun auf der Suche nach etwas wirklich gutem und werden dann aufs Maximale dort angreifen. Wichtig ist für uns aber erstmal, dass wir nun keinen Zeitdruck mehr haben und das eine Kapitel geschlossen ist. Nun liegt es an uns, dass wir uns an ein neues Kapitel wagen, was hoffentlich noch viel spannender wird, als das letzte. Wir bleiben dran!